Überspringen zu Hauptinhalt

Großes Klimaschutz-Potenzial: Gebäude und ihre Beheizung

Das von der Bundesregierung verabschiedete Klimapaket fordert die Reduzierung der „menschengemachten“ globalen Erderwärmung auf deutlich unter 2 °C gegenüber vorindustriellen Werten und daher die deutliche Reduzierung von CO2- Emissionen bis 2050 um 80/95 %. Deutschland hat außerdem das Zwischenziel, die Treibhausgas-Emission bis 2030 um 55 % zu verringern. Dazu hat der Staat noch attraktivere Förderprogramme ins Leben gerufen.

Innerhalb des Klimapakets nimmt der Bereich Wohngebäude einen wichtigen Platz ein. Denn der Wohngebäudesektor in der EU ist für gut 36 % der Treibhausgase verantwortlich, wobei der überwiegende Teil während der Erzeugung von Raumwärme und bei der Warmwasserbereitung entsteht. Ebenso verursacht in Deutschland die Energienutzung für Heizung und Warmwasser im Wohnsektor einen Großteil der CO2-Emissionen. Aktuell ist der Anteil erneuerbarer Energien an der Wärmeenergie-Bereitstellung noch gering. Da als erklärte Zielvorgabe in diesem Sektor eine nahezu klimaneutrale Energienutzung bis 2050 anvisiert ist, müssen bereits heute die entsprechenden zukunftsorientierten Maßnahmen getroffen werden. Insbesondere ist es unabdingbar, den Energiebedarf der Gebäude drastisch zu senken und Energieträger einzusetzen, die von fossilen Energiequellen unabhängig sind. Aus diesen Gründen kommt dem Thema Gebäudeheizung innerhalb des Klimapakets eine besondere Bedeutung zu. Um die Ziele erreichen zu können, besteht also ein großer Bedarf an Modernisierungen, die vom Staat mit attraktiven Förderungen unterstützt werden.

Neue Planung für CO2 Steuer

Eine Kernidee des Klimapakets ist die Erhöhung des CO2-Preises bzw. eine Bepreisung von klimaschädlichen Emissionen. Zum einen soll der ineffiziente Umgang mit Energie wirtschaftlich unattraktiv werden. Zum anderen erhofft man sich damit, Anreize für sinnvolle Investitionen in energieeffiziente Maßnahmen zu schaffen.

Im Zuge dessen steht eine moderate Energiepreissteigerung in Aussicht, die neben Diesel und Benzin auch Erdgas und Heizöl betrifft. Grundsätzlich gilt: Das Klimapaket verteuert alle Heizsysteme auf Basis fossiler Energieträger. So wird zum Beispiel der CO2- Preisanstieg ab 2021 bei Heizöl 7 Cent pro Liter betragen.

Die Kosten für ineffizientes Energie-Verhalten werden also weiter steigen. Im Gegenzug soll der Mehraufwand für die Bürger über verschiedene Entlastungsprogramme, z. B. bei den Stromkosten und der EEG-Umlage, teilweise direkt wieder ausgeglichen werden. Im Extremfall können Verbraucher sogar profitieren, wenn sie besonders wenig Energie verbrauchen.

    

Was bedeutet das für Mieter und Hausbesitzer?

Keine Panik: Sofortmaßnahmen wie ein Heizungstausch, bessere Fenster- oder gar Hausdämmung sind nicht zwingend notwendig. Doch durch die Energiepreissteigerung für fossile Brennstoffe lohnt es sich, zeitnah nachhaltige und zukunftsfähige Technologien in Betracht zu ziehen. Der große Vorteil: Im Rahmen des Klimapakets wird energieeffizientes Bauen und Sanieren noch stärker gefördert. Denn um das Sektorziel zu erreichen, gilt als zentrale Vorgabe: Der Primärenergiebedarf von Gebäuden im Altbestand muss sich deutlich verringern.

In erster Linie werden Heizungen auf Basis erneuerbarer Energien kräftig unterstützt. Hausbesitzer profitieren von erheblich höheren Fördersummen, wenn sie zum Beispiel Pelletheizungen oder Solarenergie nutzen wollen und ganz besonders bei der Installation von Wärmepumpen. Daneben fördert das Klimapaket auch Heizsystemlösungen mit Gas- Brennwertgeräten in Verbindung mit Solarthermie. Förderungen sind außerdem nicht mehr nur Festbeträge, sondern prozentual zu den Investitionskosten.

Durch den Strompreis kann sich die Attraktivität von Wärmepumpen sogar noch steigern. Deren Wirtschaftlichkeit erhöht sich automatisch, wenn durch die CO2-Bepreisung die Kosten für Strom indirekt sinken. Infolge der CO2-Bepreisung und der damit verbundenen Verteuerung fossiler Brennstoffe, erfährt die finanzielle Amortisierung von Heizsystemen mit Wärmepumpen einen zusätzlichen Schub.

Förderübersicht der BAFA 2020

Was bedeutet das für Gas- und Ölheizungen?

Auf lange Sicht gesehen wird unter den fossilen Energieträgern vor allem das Heizöl zunehmend an wirtschaftlicher Attraktivität verlieren. Noch über 70 Prozent der Heizungsanlagen in Deutschland verbrennen Gas und Öl. Doch sollte an dieser Stelle auch ganz klar gesagt werden, dass für Besitzer einer Gas- oder Öl-Brennwertheizung kein Grund zur Sorge besteht: Denn durch das Klimapaket werden die bestehenden Regelungen zur Austauschpflicht in der Energieeinsparverordnung EnEV nicht verschärft! Zwar entfallen schon ab 2020 die Förderungen für die Heizungssanierung mit reinem Gas- oder Öl-Brennwertkessel, um den Wechsel auf regenerative Energiequellen zu forcieren. Doch bis 2026 ist der Einbau oder Austausch von Öl- Kesseln noch uneingeschränkt zulässig. Ebenso entstehen aus dem Gebäude-Energiesparrecht keine Auswirkungen für schon bestehende Öl-Heizungsanlagen (Bestandsschutz).

Die Zukunft der Ölheizung

Gleich vorab gesagt: Einen endgültigen Schlussstrich wird es für Ölheizungen nicht geben. Selbst nach 2026 wird es eingeschränkt möglich sein, Öl-Brennwertkessel in bestehende Gebäude einzubauen. Eine neue Ölheizung darf auch dann in Betrieb genommen werden, wenn zum Beispiel der Kesseltausch auf einen anderen Energieträger wirtschaftlich unzumutbar ist, sowie wenn am Grundstück kein anschlussfähiges Gas- oder Wärmenetz anliegt. Sogenannte Öl -Hybridsysteme, also Systeme mit zusätzlicher Nutzung regenerativer Energien, werden weiterhin erlaubt sein. In diesem Falle ist die Kombination mit Solarthermie besonders empfehlenswert, die schon heute für viele Haushalte ein sowohl ökologisch wie finanziell sinnvolles Angebot darstellt.

Die größten Vorteile bietet das Klimapaket aber, wenn sich Besitzer veralteter Ölkessel für alternative, klimafreundliche Heizungen entscheiden. Die neue Förderung unterstützt die Heizungssanierung mit Wechsel auf erneuerbare Energien durch eine 10-prozentige Austauschprämie. Rechnet man alles zusammen, kann sich der Umstieg von fossil auf regenerativ richtig auszahlen: Es winken bis zu 45 Prozent Förderung.

Was, wann, wie? Ihre Fördermöglichkeiten sind vielfältig.

Wir stehen an Ihrer Seite: mit zukunftsfähigen Heizsystemen, maximalen Fördermöglichkeiten und Service in allen Belangen. 

An den Anfang scrollen